Beste Renditeaussichten und Einlagensicherung
Wenn in Anleihen investiert werden soll, dann gehen viele Anleger davon aus, dass es sich bei diesen Rentenpapieren um eine sehr sichere Art der Geldanlage handelt. Allerdings muss man bezüglich der Sicherheit sehr genau unterscheiden, für welche Anleiheform man sich entscheidet. Denn es gibt im Anleihebereich sowohl sehr sichere Wertpapiere als auch Anleihen, die man als spekulativ bezeichnen muss.
Grundsätzlich gibt es vier mögliche Risiken, welche eine Geldanlage aufweisen kann und manche Anleihen besitzen mitunter sogar gleich alle vier dieser Risiken, nämlich ein Zinsrisiko (variable Anleihen/Floater), ein Währungsrisiko (Währungsanleihen), ein Kursrisiko (bei vorzeitigem Verkauf) und jede Anleihe besitzt zudem ein Emittentenrisiko. Während man die drei zuerst genannten Risiken durch Wahl der „richtigen“ Anleiheart ausschließen kann, kommt man als Anleger um das Emittentenrisiko bei Anleihen nicht herum. Für den Anleger stellt sich hier sicherlich öfter die Frage, ob es einen Kapitalschutz bzw. eine Einlagensicherung bei Anleihen gibt? Die Einlagensicherung ist vielen Anlegern wahrscheinlich bekannt aus dem Bereich der Tagesgeldanlage oder Festgeldanlage. Durch die verschiedenen Einlagensicherungsfonds wird hier das Kapital des Anlegers im gewissen Umfang auch bei Insolvenz des Emittenten bzw. der kontoführenden Bank geschützt. Die Einlagensicherung greift jedoch nur bei vier bestimmten Finanzprodukten, nämlich Tagesgeld, Sichteinlagen (Girokonto), Spareinlagen und Festgeld. Anleihen besitzen keine Einlagensicherung und keinen Kapitalschutz anderer Art, sodass das Emittentenrisiko hier stets vorhanden ist und auch generell durch keine Maßnahme abgesichert wird.
Während der Anleger zum Beispiel das Währungsrisiko durch entsprechende Derivate „absichern“ kann, ist ein direkter Kapitalschutz im Bezug auf das Emittentenrisiko nicht möglich. Dennoch gibt es zumindest eine Art von Hilfe für den Anleger, damit er zumindest darüber informiert ist, bei welchen Emittenten das Risiko besonders hoch und bei welchen eher niedrig ist. Die Emittenten von Anleihen werden nämlich schon seit vielen Jahren bezüglich ihrer Bonität von unabhängigen Institutionen bewertet, wie zum Beispiel von den so genannten Rating Agenturen Moody`s oder Standard & Poors aus den Vereinigten Staaten. Diese Rating Agenturen analysieren die Emittenten, wie zum Beispiel Staaten oder Industrieunternehmen und bewerten letztendlich das Risiko, dass eine Anleihe nicht wie geplant zurückgezahlt werden kann. Im Rahmen des Ratings werden dann bestimmte „Punkte“ vergeben, allerdings nicht in Zahlen sondern in Buchstaben ausgedrückt. Das bekannteste Rating reicht in seiner Bewertung von „AAA“, was man in der Fachsprache auch unter dem Namen „Triple-A“ kennt bis hin zu einem „F“. Das „AAA“ wird hier an Emittenten mit einer hervorragenden Bonität vergeben, wie zum Beispiel dem Bund als Emittent von Bundeswertpapieren. Das „F“ ist hingegen eine sehr schlechte Bewertung und signalisiert dem Anleger sofort, dass hier ein erhebliches Emittentenrisiko vorhanden ist.